bekannt seit 1165 als königlicher Fernhandelsplatz, mindestens seit 1216 Stadt
im Mittelalter bedeutende Textilproduktion, später Maschinenbau
("Sächsisches Manchester")
Hier wurden bei der Sächsischen Maschinenfabrik vormals Richard
Hartmann AG fast alle Loks der Sächsischen Staatsbahn gebaut,
darunter die heute noch im Einsatz befindlichen IVK und VIIK.
Von 1953-1990 hieß die Stadt Karl-Marx-Stadt und ist auf Landkarten
aus dieser Zeit normalerweise unter diesem Namen zu finden.
Seit 1991 ist Chemnitz staatlich anerkannte deutsche Programmiererhauptstadt
(Die Behörden kennzeichnen seitdem jedes in Chemnitz zugelassene Kraftfahrzeug
mit dem Buchstaben "C",
was identisch mit der weltweit wichtigsten Programmiersprache ist).
Natürlich gibt es hier wie in jeder ordentlichen Stadt mehrere
Bahnhöfe, ein Straßenbahnnetz
mit Straßenbahn-Museum
und eine Parkeisenbahn.
Die Straßenbahn gibt es seit 1880 (Pferdebahn, Schmalspur 915mm)
bzw. 1893 (elektrisch, Spurweite später 925mm). Seit 1958 wurden Teile
des Netzes auf Regelspur (1435mm) umgebaut und dabei zum Teil völlig
neu trassiert. Viele Strecken sind aber auch stillgelegt worden, die letzte
Schmalspurstrecke verschwand im Jahre 1988. Einige BAHN-Netz-Dateien
und einige Fotos dokumentieren diese Entwicklung.
Seit 14.12.2002 fährt die Citybahn
mit Vario-Straßenbahnen auf der Eisenbahnstrecke zwischen Chemnitz
und Stollberg(Sachs). Am 20.3.2004 wurde die Strecke auf der Stollberger
Straße eröffnet, nach einer rekordverdächtigen Bauzeit von 1993 bis 2004. Anmerkung für Besucher: Die Strecken nach Stollberg (Linie C11/ex 522)
und die auf der Stollberger Straße (Linie 4) sind zwei verschiedene Dinge!
Außerdem steht hier das Karl-Marx-Monument, der zweitgrößte
freistehend modellierte Kopf der Welt
(den größten hat die ägyptische Sphinx, aber da ist die Nase kaputtgeschossen worden)
Früher gab es hier mal die Spezialklasse
mathematisch-physikalischer Richtung an der TH (später TU) Karl-Marx-Stadt,
wobei speziell der Jahrgang 1985 zu erwähnen ist.
Dort wurde unter anderem der Umgang mit Kleincomputern gelehrt und PYRAMIDE gespielt
(siehe Software-Museum).
Chemnitz spielte früher eine führende Rolle im sogenannten Sächsischen Wirtschaftsmodell: "In Chemnitz wird produziert, in Leipzig wird verkauft, in Dresden
wird das Geld verpraßt, und in München ist man neidisch."
Dieses Modell gilt heute nur noch teilweise.
Bei einem Luftangriff am 5.März 1945 wurden große Teile der Stadt total zerstört,
unter anderem fast das gesamte Stadtzentrum
(Auch wenn die ehemalige Schmidt-Bank 1990 behauptet hat, daß die Stadt im Frühjahr 1945
"intakt" gewesen sei.
Man kann Geschichte mit Geld fälschen, aber nur in gewissen Grenzen. Im Widerspruch
zur landläufigen Auffassung kann Geld auch stinken.
Außerdem kann es alle werden, aber der Gestank bleibt).
Chemnitzer Sehenswürdigkeiten
(dargestellt in bescheidener BAHN-Grafik)
Rathaus (altes 15./16.Jh., und neues)
Roter Turm (12./15.Jh., letzter Rest der alten Stadtbefestigung)
Karl-Marx-Monument (von Lew Kerbel, UdSSR, ca. 1968)
Teil der Sächsischen Maschinenfabrik vormals Richard Hartmann AG, um 1900:
Straßenbahnen der Chemnitzer Straßenbahn AG und VEB Nahverkehr
Karl-Marx-Stadt (925mm):
Straßenbahnzüge der Chemnitzer Verkehrs AG und Citybahn GmbH:
Tatra T3D+T3D+B3D, Hersteller ČKD Prag 1969-1987, modernisiert bei der DWA Bautzen,
sowie Variobahn 6NGT-LDZ, Bombardier Bautzen 2001
Straßenbahnzug der Chemnitzer Verkehrs AG:
Variobahn 6NGT-LDZ, Hersteller DWA Bautzen/Adtranz 1998
Streckennetz-Entwicklung (Straßenbahn)
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Straßenbahn auf Eisenbahnstrecke 1435mm (Citybahn)
Straßenbahn, stillgelegt
Pferdebahn 915mm
Straßenbahn 925mm (anfangs 915mm)
Straßenbahn 1435mm
Straßenbahn dreischienig 925/1435mm
Straßenbahn auf Eisenbahnstrecke 1435mm (Citybahn)
Straßenbahn, stillgelegt
Fotos
Es folgen ein paar ältere Fotos, deren Qualität leider recht gering ist.
Die meisten davon kann man aber nicht wiederholen.
Strecken nach Altendorf - Rottluff (Linie 3) und Kappel - Siegmar (zuletzt Linie 3)
Bis 1988 gab es in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) noch Straßenbahnen auf 925mm-Spur.
Die folgenden Bilder sind etwa um 1980 entstanden (Linie 3 Rottluff-Siegmar).
Die letzten dieser Wagen wurden 1929 gebaut.
Kurz vor dem Endpunkt Rottluff, im Winter
ebendort, im Sommer
Limbacher Straße in Altendorf
Zwickauer Straße vor dem Depot Kappel (3 Gleise)
Vor dem Depot Kappel
in Kappel abgestellter Zug der HVZ-Linie 13
Zwickauer Straße am Volksgut Höckericht
(im Hintergrund die Autobahnbrücke der A8, heute A72)
Am Höckericht (später NILES) stadtwärts
Zwickauer Straße zwischen Bf. Siegmar und Brauerei Reichenbrand (Bergt)
im Hintergrund die Eisenbahnbrücke der KBS 410 (heute 510)
Blick in die Schleife Siegmar: Die Abstellgleise im Inneren wurden zum Abstellen von HVZ-Zügen genutzt.
Strecke zum Kaßberg (Westraße/Kochstraße) (Linie 8)
Die Strecke auf den Kaßberg war kurz, aber interessant.
Die meisten Bilder hier stammen vom Tag der Stillegung (15.10.1983).
Die Kaßbergauffahrt war wohl der am meisten fotografierte Abschnitt.
Am oberen Ende saßen einige Behörden, die Fotografen nicht mochten.
Man beachte das mehrsprachige Verkehrszeichen
(Verbot für ausländische Militärverbindungsmissionen)
Linie 8 hat die Haltestelle erreicht.
Diese -und auch die am oberen Ende- gab es nur talwärts.
Beide waren Zwangshaltestellen zur Überprüfung der Bremsen.
Triebwagen 317 erklimmt die Steigung.
Reichlicher Einsatz von Sand war in beide Richtungen nötig.
Nur auf der jeweils linken Schiene, damit der Triebwagen nicht elektrisch isoliert wurde.
rechts: Auch diese Bahn ist nicht umgefallen...
Viel Information war es nicht...
Dafür war der Fahrplan noch handgetippt und dichter als heute.
Fotografen haben sich auch schon 1983 gegenseitig im Bild gestanden...
Die Türen waren immer offen.
Nur die Tür beim Fahrer wurde im Winter manchmal geschlossen.
"Verkehrsträgerwechsel" am Endpunkt Weststraße/Kochstraße mit reichlich Publikum
Tatsächlich fuhren die letzten Züge als Dienstfahrt hinunter.
Die ersten Busse blieben trotzdem leer...
Dieses Bild ist deutlich später aufgenommen worden (1984/85).
Die Linie 3 hat Gotha-Beiwagen erhalten, die Wilhelm-Pieck-Straße (Theaterstr.)
ist aber noch nicht umgebaut und daher zweigleisig.
Jedoch, es gibt auch neue Strecken:
Eröffnung der Strecke zur Stollberger Str./W.-Sagorski-Straße
(Morgenleite) am 7.10.1979 (Linie 5):
Weder Straßen noch Gebäude sind fertig.
Nur ein Bauwagen markiert den Platz der späteren Hochhäuser, aber die Bahn fährt schon.
Eröffnung der Verbindungsstrecke Brückenstraße am 6.8.1997:
Der Party-Triebwagen 1102 (LOWA ET54 ex Dresden) fuhr
an diesem Tag als Zusatzkurs auf der Linie 2 Bernsdorf - Hauptbahnhof.
Citybahn nach Stollberg (Erzgebirge):
Die Eisenbahnstrecke Chemnitz-Stollberg (Sachsen) wurde am 14.12.2002 als kombinierte Straßenbahn/Eisenbahn Linie 522 wiedereröffnet (ab 2015 als Linie C11).
Die Strecke wurde mit 750V Gleichspannung elektrifiziert.
Der Fuhrpark besteht aus den sechs niederflurigen Variobahnen 411-416,
die sehr ähnlich zu den auf den CVAG-Straßenbahnlinien genutzten sind.
2 Züge der Citybahn Chemnitz (CBC) auf dem Bahnhof Stollberg (Sachsen) am 26.12.2002
Triebwagen 414 der Citybahn Chemnitz (CBC) kurz vor Chemnitz-Harthau Friedrichstraße am 26.04.2010
Eröffnung Linie 4 Stollberger Straße am 20.3.2004: